Nachdem die ersten Freundschaftsspiele der Saison im Januar in Bonn schon ausgesprochen erfolgreich verliefen (zwei Mal 1. Platz), traten die Bohlebots am Wochenende wieder zur Westdeutschen Meisterschaft im Robocup Soccer an. Dort wird in drei Ligen gespielt. Die Einsteigerliga des anerkanntesten Schüler- Roboterwettbewerbs der Welt ist die sogenannte 1vs1 open. Hierbei spielt ein Roboter gegen einen anderen und versucht, in zwei Halbzeiten zu je 5 Minuten so viele Tore wie möglich zu schießen.
Da die Bohlebots aus inzwischen über 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 12 des Gymnasiums bestehen, sind die Haaner in dieser Einsteigerliga mehrfach vertreten. Und auch wenn natürlich innerhalb der Bohlebots Unterschiede vorhanden sind, gehörten doch alle Roboter zu den Besten NRWs, und so haben sich gleich zwei Teams der 1vs1 open für das Deutschlandfinale in Magdeburg qualifiziert. Dass dieses genau während der Abiturprüfungen stattfindet, stört Tobias (18) nicht. „Wir schreiben am Freitag, dem 3. Mai morgens unsere Mathematik Abitur-Klausur. Direkt danach steigen wir ins Auto und fahren nach Magdeburg, wo ebenfalls morgens die Spiele beginnen“. Genau diesen Einsatz ist Coach Roland Stiebel inzwischen von seinen Bohlebots gewohnt: „Die Schülerinnen und Schüler wissen genau, dass eine erfolgreiche Teilnahme an der Robocup German Open im Lebenslauf enorm hilfreich sein kann, und so habe ich mit dem Veranstalter ausmachen können, dass unsere Abiturienten erst im Laufe des Freitag Nachmittag ihre ersten Wettkämpfe haben werden.“ Neben der 1vs1 open Liga gibt es noch zwei weitere Ligen, die 2vs2 open und die 2vs2 lightweight. Hier ist das Spielfeld doppelt so groß und es treten zwei Roboter gegen zwei andere Roboter an. „In der open Klasse ist vom Prinzip alles erlaubt – auch wenn es darüber ein 42 Seiten starkes Regelwerk gibt“ lacht Leonie, die schon seit über 5 Jahren erfolgsverwöhnt bei den Bohlebots arbeitet. In der lightweight Klasse kommt als besondere Schwierigkeit das Gesamtgewicht des Roboters hinzu. Dieses darf 1100 Gramm nicht überschreiten. In dieser Klasse, bei der es neben der Programmierung auch noch auf besonders gewichtseffiziente Materialien ankommt, sind die Bohlebots amtierender Europameister. „Im Juni 2018 waren wir auf der Europameisterschaft in Italien unschlagbar.“ berichtet Julien (13, und der Jüngste im Team) „Dieses Jahr treten wir mit neuen, noch besseren Robotern an, die unsere bewährten 2018er Roboter bei Testspielen schon deutlich schlagen konnten“ erklärt David (13). Und das hat sich auch bei der Westdeutschen Meisterschaft gezeigt. Kein einziges Spiel wurde verloren und so war der Titel „Westdeutscher Meister“ in diesem Jahr das fünfte Mal in Folge sicher. „Aber wir wissen ja nicht, was die anderen Teams so nachgebessert haben“ relativiert Jannis (15). „Noch haben wir die German Open nicht gewonnen“. Aber genau das hat das EM–Team der Bohlebots vor. „Wenn wir die German Open in Magdeburg Anfang Mai gewinnen, dann qualifizieren wir uns für die Weltmeisterschaft“ strahlt Conrad (15). Die Teilnahme an der WM ist auch lange gehegter Traum des Coaches Roland Stiebel. Und dass die WM 2019 in Sydney/Australien stattfindet, macht die Sache natürlich doppelt interessant. Der erste Schritt ist jedenfalls getan und so feiern die Bohlebots, unterstützt durch ihre Hauptsponsoren Bohle AG, Wendling Elektronik und die Zahnarztpraxis Dr. Gonsior, den ersten wichtigen Sieg der Saison.