Wer hätte das gedacht? Diese Frage wurde wohl in den letzten zwei Corona – Jahren häufiger
gestellt als je zuvor. Und wenn man meistens überrascht war, dass es doch noch schlimmer kam als
angenommen, so gibt es doch auch positive Ausnahmen. Die Bohlebots, das Robotik-Team des
Haaner Gymnasiums, ist eine davon. Noch im Januar rechnete niemand damit, dass im Jahr 2021
überhaupt irgend ein Robotik-Wettbewerb stattfinden könnte. Im März kam die erste gute
Nachricht: Ja, es wird eine WM geben, wenn auch nur vollständig virtuell. Das Team Bohlebots-
Linux, bestehend aus den Neuntklässlern Linus, Max, Alexander und Henrik brauchte nicht lange
zu überlegen. „Wir wollten es auf jeden Fall versuchen, uns auf der German Open zu qualifizieren“
berichtet Alexander rückblickend, „verlieren konnten wir ja nichts“. Und so kam es, dass das
Nachwuchs-Team, welches sich erstmals überhaupt auf eine Deutsche Meisterschaft begeben hat,
im Mai quasi aus dem Stand Deutscher Meister wurde und sich somit für die WM qualifizieren
konnte.
„Wer hätte das gedacht?“, fragte sich vor fünf Wochen auch Henrik, einer der beiden
Programmierer des Teams. Dann begann aber erst die richtig harte Arbeit. Für die Weltmeisterschaft
musste ein Video erstellt werden, welches strikten Regeln unterlag, in dem der Roboter, das Team,
die Taktik und vieles mehr vorgestellt werden musste, begleitet von einer mehrseitigen
Dokumentation. Alles auf Englisch natürlich! Spontan meldeten sich Jannis und David aus dem
erfolgreichen 2019er WM-Team „Bohlebots-Quadro“ als Junior-Coaches, um die Nachfolger mit
wertvollen Tipps zu unterstützen. „Das ist eines unsere Hauptmerkmale bei den Bohlebots“ erklärt
Roland Stiebel, der Coach des Teams. „Wir haben in der Roboter AG teilweise bis zu 50
Schülerinnen und Schüler. Wenn da der Wissenstransfer nicht funktioniert, fangen alle immer
wieder bei Null an. Ich glaube, unser langjähriger Erfolg fußt auch in besonderem Maße auf der
Jahrgangsstufen-übergreifenden Zusammenarbeit zwischen den Teams. So wird Wissen
weitergegeben und beibehalten und vor allem müssen Fehler nicht immer wieder neu gemacht
werden“.
Und so kam es, dass das Nachwuchsteam nicht nur an der Weltmeisterschaft teilnehmen
konnte, sondern auch einen 3. Platz als Endergebnis nach Hause bringen konnte. „In einer
Teildisziplin haben wir sogar einen ersten Platz geholt“ erzählt Linus stolz. Die verschiedenen
Challenges wurden am Ende aufaddiert und ein Durchschnitt gebildet. „Im Bereich der technischen
Aufgaben waren wir am Ende in Summe auch schon Dritte“, legt Max nach. Mit dem Endergebnis
waren alle mehr als zufrieden. „Wer hätte das gedacht?“ war wieder eine Frage, die im Raum stand.
Vielleicht hatten die Sponsoren so ein Gefühl, denn insbesondere die treuen Hauptsponsoren Bohle,
Wendling, Aptiv, Apostore, Dr. Gonsior, Eduard Kronenberg und Pololu haben die Bohlebots trotz
Pandemie weiter unterstützt. Ihnen gilt ein besonderer Dank!